Union der Vertriebenen - Landesverband Hessen

Hessischer Verdienstorden für Franz Krotzky

Landesbeauftragter Friedrich überreichte den Orden in Villmar

Der Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Rudolf Friedrich, hat heute in Villmar Franz Krotzky den Hessischen Verdienstorden überreicht. Friedrich hat den vom Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch verliehen Orden auf ausdrücklichen Wunsch des Ministerpräsidenten an Franz Krotzky ausgehändigt.

"Zu Beginn der Feierstunde möchte ich Franz Krotzky den Dank und die Anerkennung der Hessischen Landesregierung für sein langjähriges kommunales Engagement, die von ihm geleistete Jugendarbeit/Jugendpolitik auf Landes-, Diözesan- und Kreisebene, seine Arbeit für die Eingliederung der deutschen Aussiedler, sein Eintreten für die Erhaltung, Pflege und Weiterentwicklung des Kulturgutes der Heimatvertriebenen sowie sein Bemühen um die Verständigung mit unseren östlichen Nachbarn aussprechen", so Rudolf Friedrich.

1987 habe ihm der damalige Hessische Umweltminister und heutige Finanzminister Karlheinz Weimar das Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht und 1996 die damalige Hessische Ministerin für Umwelt, Energie, Jugend, Familie und Gesundheit, Margarete Nimsch das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für Vertriebenen- und Aussiedlerseelsorge, Weihbischof Gerhard Pieschl, habe ihm 2004 die Päpstliche Auszeichnung "Pro Ecclesia et Pontifice" verliehen. Und schließlich erhielten Franz Krotzky und Dr. Roland Wippler 2006 aus der Hand von Ministerpräsident Roland Koch den Hessischen Integrationspreis für ihre erfolgreiche Integrationsarbeit mit Aussiedlern.

Staatsminister Karlheinz Weimar habe 1987 bei der Auszeichnung auf die Vorbildfunktion von Franz Krotzky hingewiesen und ihn als einen bezeichnet, "der nicht teilt, sondern zusammenführt". Das Leitwort von Franz Krotzky sei immer gewesen "Das Gemeinsame suchen" und dieses Gemeinsame habe er stets gesucht und gefunden. Sein Leben und Wirken sei ein Stück Zeitgeschichte mit vielen und immer wieder neuen Herausforderungen.

Franz Krotzky habe frühzeitig erkannt, dass soziales Engagement auch der politischen Umsetzung bedarf. Er wirkte deshalb über drei Jahrzehnte in der Kommunalpolitik auf Orts- und Kreisebene. Von 1964 bis 1989 war er Gemeindevertreter in Villmar und von 1966 bis 1993 Mitglied im Kreistag.

Besonders intensiv und nachhaltig habe sich Franz Krotzky für seine Schicksalsgefährten eingesetzt. Zuerst in der Jungen Atkion der Ackermann-Gemeinde und als Vorsitzender der Aktion landsmannschaftlicher Jugend in der Diözese Limburg ab Mitte der 50er Jahre. Im Bund der Vertriebenen und in der Sudetendeutschen Landsmannschaft war er früh und führend tätig. Seit 1972 war der im Bund der Vertriebenen Vorsitzender des Kreisverbandes Oberlahn bzw. Limburg-Weilburg und ist heute Ehrenvorsitzender. Von 1988 bis 1998 war er Präsident der Landesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Hessen. Ebenso war er über viele Jahre Mitglied des Landesbeirates für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen und hat dabei die Hessische Landesregierung sachverständig beraten. Gleichzeitig leitete er im Bereich Limburg-Weilburg zahlreiche Eingliederungsseminare für Aussiedler und setzte sich intensiv für den Ausbau eines wirkungsvollen Beratungsdienstes auf Kreisebene ein. "Ich finde es mehr als beachtlich, dass Franz Krotzky auch heute noch fast täglich unterwegs ist, um Aussiedler zu beraten und Sprachkurse zu organisieren. Nicht zuletzt deshalb hat die Auszeichnung mit dem Integrationspreis des Landes Hessen im Jahr 2006 landesweit Beachtung gefunden.", so der Landesbeauftragte.

Eine besondere Würdigung verdiene sein Einsatz beim Zustandekommen einer Gedenktafel für Oskar Schindler in seiner Geburtsstadt Zwittau/Mähren und die Partnerschaft von Villmar mit Grulich, bei der das Nepomuk-Denkmal auf der Marmorbrücke eine große Bedeutung habe.

"Abschließend danke ich für die jahrzehntelange Freundschaft und die harmonische Zusammenarbeit in dieser Zeit. Mit Deinem einzigartigen Engagement bist Du ein Markstein sowohl in der Vertriebenenpolitik als auch in der Jugendpolitik und hast Dich um Hessen verdient gemacht", so Friedrich bei der Überreichung des Hessischen Verdienstordens.