Ausstellung über den deutschbaltischen Hörspielautor Fred von Hoerschelmann eröffnet
Friedrich erinnerte daran, dass Herr Ministerialdirigent a.D. Wolf von Hoerschelmann, ein in Wiesbaden wohnender Neffe des Hörspielautors und ehemaliger Abteilungsleiter im Hessischen Innenministerium ihn auf die Ausstellung aufmerksam gemacht und vorgeschlagen habe, sie auch in Wiesbaden zu zeigen.
Die Ausstellung informiert über das Leben und das Werk des 1901 in Hapsal/Esland geborenen deutschbaltischen Hörspielautors Fred von Hoerschelmann. Er gehörte seit den Anfängen des Rundfunks zu den Pionieren des Hörspiels. Sein Hörspiel „Das Schiff Esperanza (1953) galt lange Zeit als das berühmteste deutsche Hörspiel. Jahrzehnte nach ihrer Produktion stellen seine Hörspiele heute ein interessantes Zeugnis ihr Zeit dar. „Fred von Hoerschelmann gehört zu den Autoren, die es lohnt, wiederentdeckt und gehört zu werden“, so Carsten Eichenberger vom Haus der Heimat Baden-Württemberg in seinem Vorwort zur Ausstellung.
Die Ausstellung geht auch auf das Leben von Fred von Hoerschelmann ein, das exemplarisch für viele Deutsch-Balten ist. 1901 in Hapsal geboren, wurde er 1917 nach dem Besuch der deutschen Volksschuzle nach Sankt Petersburg geschickt, um dort Russisch zu lernen. Anschließend schloss er die Ritter- und Domschule zu Reval mit dem Abitur ab und studierte ab 1921 Kunst und Literaturgeschichte, Theaterwissenschaft und Philosophie an der Universität Dorpat. Wie die meisten Deutsch-Balten wurde Fred von Hoerschelmann 1939 infolge des „Hitler-Stalin-Paktes“ und unter der Parole „Heim-ins-Reich“ ins Wartheland umgesiedelt. „An dieser Stelle erwähne ich gern, dass wir Hessen Patenland für die Deutsch-Baltische Gesellschaft sind und damit auch ein besonderes Interesse an baltendeutschen Schicksalen haben“, so Friedrich.
Landesbeauftragter Rudolf Friedrich machte abschließend noch einige persönliche Anmerkungen und erwähnte, dass dies seine letzte Ausstellungseröffnung als Landesbeauftragter sei und der Herr Ministerpräsident ihn in der letzten Woche in den Ruhestand verabschiedet habe. Er bedankte sich beim Landeskulturreferenten Otmar Schmitz und seinen Mitarbeitern für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit in den letzten zehn Jahren. „Die Jahre 1999 bis 2009 waren für die Heimatvertriebenen und Spätaussiedler erfolgreiche Jahre und ich bitte Sie, diese Erfolge mit meiner Nachfolgerin Margarete Ziegler-Raschdorf fortzusetzen. Es bleibt dabei: Wenn wir den Erhalt und die Pflege der Ostdeutschen Kultur unterstützen, dann erhalten wir einen wichtigen Teil gesamtdeutscher und gesamteuropäischer Kultur“, so der Landesbeauftragte.
Der Ausstellung, bei der man nicht nur sehen, sondern auch hören könne, wünschte er nachhaltigen Erfolg und viele interessierte Besucher.
Die Ausstellung im Haus der Heimat in Wiesbaden, Friedrichstraße 35, ist vom 30. März bis 30. April 2009 zu sehen und hat von montags bis freitags von 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet.