Union der Vertriebenen und Flüchtlinge der CDU Hessen (UdV)
In ihrem Grußwort verwies die hessische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, auf den besonderen Stellenwert, den die Vertriebenen- und Spätaussiedlerpolitik in der Arbeit der von Ministerpräsident Roland Koch geführten Landesregierung einnimmt. Mit seinen vielfältigen Förderprogrammen zur beruflichen Weiterqualifikation von Spätaussiedlern und den entsprechenden Fördereinrichtungen, wie etwa in Hasselroth, nehme das Land Hessen bundesweit eine Spitzenposition zur gesellschaftlichen Integration von Deutschstämmigen ein. Die Landesregierung, so Ziegler-Raschdorf, werde zudem die Anerkennung von beruflichen Fachqualifikationen der Spätaussiedler verstärkt ins Auge fassen. Nicht hinnehmbar sei, dass hoch motivierte Akademiker, die ihren Hochschulabschluss etwa in Russland erworben hätten, in Deutschland dauerhaft von der Ausübung einfachster Tätigkeiten leben müssten. Eine solche Vergeudung von beruflichem Wissen sei bar jeder ökonomischen Vernunft und auch moralisch nicht mehr tragbar.
Die ebenfalls auf dem Landesverbandstag anwesende Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach stellte klar, dass die Kritik, insbesondere von Außenminister Guido Westerwelle, an ihrer Person im Zusammenhang mit der Besetzung des Beiratesrates der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ völlig haltlos und widersprüchlich sei. Deutsche Medien hätten letzte Woche zu Recht darauf hingewiesen, dass Westerwelle noch vor einiger Zeit die nun von ihm selbst vorgetragenen Argumente gegen ihren Sitz im Beirat des„Zentrums gegen Vertreibungen“ entschieden zurückgewiesen habe. In einer modernen Demokratie sei es das selbstverständliche Recht eines Verbandes, wie dem des Bundes der Vertriebenen (BdV), ihm zustehende Positionen nach freiem Willen zu besetzen. Diese Auffassung vertrat auch die UdV-Landesvorsitzende Osterburg. In Ihrem Rechenschaftsbericht dankte sie vor allem der hessischen Landesregierung für das ihr entgegen gebrachte Vertrauen und verband damit die Forderung an die Bundesregierung, das demokratische Selbstbestimmungsrecht des Bundes der Vertriebenen (BdV) gegen jede unsachliche Kritik aus dem In- und Ausland zu verteidigen. Im Anschluss an ihre Rede stellte Gudrun Osterburg diesbezüglich eine Resolution vor, die vom UdV-Landesverbandstag einstimmig verabschiedet wurde:
„Der Landesverbandstag der Union der Vertriebenen und Flüchtlinge –Hessen hat am 20 November 2009 die Äußerungen von Außenminister Guido Westerwelle (FDP) zur Mitwirkung von Frau Steinbach im Beirat der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ scharf kritisiert. Ebenso wie sein Amtsvorgänger Frank-Walter Steinmeier (SPD) begeht er den Fehler, zu Lasten der deutschen Heimatvertriebenen, Polen gegenüber Wohlverhalten zeigen zu wollen. Frau Steinbach MdB setzt sich seit Jahren für die Errichtung eines wissenschaftlichen Zentrums zur Aufarbeitung der Belange aller Vertriebenen, gleich welcher Nationalität, ein. Dieses Zentrum soll auch den Vertriebenen als Gedenkstätte dienen. Deshalb unterstütz die UdV Hessen Frau Erika Steinbach bei ihrer berechtigten Forderung, als BdV-Präsidentin einen Sitz im Beirat der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ einnehmen zu können. Die Delegierten fordern die Unterstützung der Bundesregierung für Erika Steinbach.“ (Resolution)