Gut besuchtes Treffen des Kreisverbandes Wiesbaden des Bundes der Vertriebenen
Kreisvorsitzender Manfred Laubmeyer begrüßte Frau Landesbeauftragte Ziegler-Raschdorf und die Mitglieder des Verbandes. Zweck der Veranstaltung sei neben dem Gedankenaustausch auch die Möglichkeit, sich noch besser kennenzulernen. Immerhin seien acht Landsmannschaften im BdV-Kreisverband Wiesbaden vertreten.
Frau Ziegler-Raschdorf berichtete von ihrer Arbeit und den dabei gesetzten Schwerpunkten in ihrem ersten Jahr als Landesbeauftragte. Aufgrund der schlesischen Herkunft ihrer Eltern und der Mitarbeit bei der Integration der Spätaussiedler in Fulda wisse sie um die Belange der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler und habe die Aufgabe der Landesbeauftragten mit Freude übernommen.
Sie ging auf den Landesvertriebenenbeirat mit seinen beiden Ausschüssen ein, der die Landesregierung sachkundig berät. Die Bereiche Lehrpläne, Schulbücher, Lehrerfortbildung, Lehrerhandreichung und Zeitzeugen seien ein Musterbeispiel dafür, wie engagierte Mitarbeit Wirkung zeige. In diesem Zusammenhang berichtete sie von einem Gespräch bei Herrn Staatssekretär Brockmann im Hessischen Kultusministerium im März 2010, in dem diese Themen ebenfalls behandelt wurden. Bei dem Gespräch im Hessischen Kultusministerium seien auch die großen, bis heute nicht gelösten Probleme bei der „Anerkennung von im Herkunftsland erworbenen Berufsqualifikationen und Studienabschlüsse bei Spätaussiedlern“ und beim Thema „Arbeitslose Lehrerinnen und Lehrer unter den Spätaussiedlern“ erörtert worden.
Ziegler-Raschdorf erläuterte die Patenschaften des Landes Hessen, die Arbeit des Unterausschusses für Heimatvertriebene, Aussiedler, Flüchtlinge und Wiedergutmachung des Hessischen Landtags, die Neujahrsgespräche des Ministerpräsidenten, den „Tag der Vertriebenen“ beim Hessentag, den „Tag der Heimat“ und die Kulturarbeit des Bundes der Vertriebenen und der Landsmannschaften. Alle genannten Institutionen und Daten seien seit vielen Jahren feste Größen beim Engagement des Landes Hessen für Heimatvertriebene und Spätaussiedler. Die Übernahme der Patenschaft über die Stiftung „Zentrum gegen Vertreibungen“ durch das Land Hessen und die Diskussionen um die Bundesstiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ nahm einen breiten Raum ein. Ebenso die ehrenamtlich geleistete Arbeit in den Heimatstuben in Hessen, die nun finanziell gefördert werden können. Auf großes Interesse stießen die Ausführungen der Landesbeauftragten zum 60. Jahrestag der Charta der deutschen Heimatvertriebenen am 5. August 2010 und zum 60. Jahrestag der Wiesbadener Erklärung am Vortag. Die Landesbeauftragte erklärte, dass die bereits im Jahr 1950 formulierte Charta der Heimatvertriebenen mit ihrem eindeutigen Verzicht auf Rache und Vergeltung nach allem erfahrenen Leid ein fast übermenschliches Bekenntnis zu Versöhnung und Friedfertigkeit darstelle. Mit dem in der Charta beschriebenen Ziel eines einigen Europa in Frieden und Freiheit hätten die Heimatvertriebenen bereits fünf Jahre nach Kriegsende einen entscheidenden Baustein für die europäische Einigung gelegt.
„Ich möchte zum Abschluss unserem scheidenden Ministerpräsidenten Roland Koch für sein Verständnis und seine stetige Unterstützung der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler danken. Sein Einsatz für diese Personengruppe ist nicht hoch genug einzuschätzen, er hat sie immer zur Chefsache gemacht und wir alle sind ihm zu großem Dank verpflichtet. Dem Kreisverband Wiesbaden des Bundes der Vertriebenen danke ich für die hervorragende Arbeit, die durch den Kreisvorsitzenden Manfred Laubmeyer und die stellvertretende Kreisvorsitzende Vera Maier überzeugend geprägt wird“, so die Landesbeauftragte zum Abschluss ihrer Ausführungen.
Die Veranstaltung wurde vom Chor der Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen und der Landsmannschaft Berlin – Mark Brandenburg musikalisch umrahmt.