Union der Vertriebenen - Landesverband Hessen

Spätaussiedlerintegration in Hessen ist bundesweit vorbildlich

Landesbeauftragter Friedrich zieht positive Bilanz für das Jahr 2008

Der Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Rudolf Friedrich, hat den vorweihnachtlichen Nachmittag der Ortsgruppe Wiesbaden der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland zum Anlass genommen, um für das Jahr 2008 eine positive Bilanz bei der Spätaussiedlerintegration in Hessen zu ziehen.

„Die Hessische Landesregierung schätzt die Arbeit der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, der Deutschen Jugend aus Russland und der Landsmannschaft der Wolgadeutschen und wird das Engagement der Spätaussiedlerorganisationen auch zukünftig ideell und materiell unterstützen“, so Friedrich.

Die Sprachförderung für Spätaussiedler insbesondere für Kinder im Kindergartenalter und in den Schulen wurde erfolgreich fortgesetzt. Das Sprachförderprogramm für Kinder im Kindergartenalter wird mit den Vorlaufkursen des Kultusministeriums weiterhin dazu beitragen, Kinder mit Migrationshintergrund, darunter auch viele Spätaussiedlerkinder, erfolgreich einzuschulen. Dafür standen in diesem Jahr über 3,2 Mio. € im Haushalt.

Die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland in Hessen wird für das Projekt „Auf- und Ausbau eines Netzes der Multiplikatoren zum Zwecke der Integration der russlanddeutschen Spätaussiedler“ vom Land finanziell gefördert. Ebenso das Projekt „Entwicklung und Stärkung der Eigeninitiative jugendlicher Russlanddeutscher bei der Lösung der Integration sprobleme“ der Deutschen Jugend aus Russland. Darüber hinaus werden weitere Einzelprojekte und Sprachfördermaßnahmen aus diesem Programm gefördert, wofür insgesamt im Jahr rund 1,5 Mio. € zur Verfügung standen.

Der Hessische Integration spreis für hervorragende Bemühungen um die Integration wird seit 2004 verliehen. Preisträger waren auch Spätaussiedlerprojekte, so 2004 die Deutsche Jugend aus Russland, 2006 ein Kreisverband des Bundes der Vertriebenen, 2007 die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und 2008 der Treffpunkt Samowar in Kassel.

Der Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen wurde in diesem Jahr auch ohne bundesgesetzliche Ermächtigung neu berufen und hat bereits neben der konstituierenden Sitzung eine weitere Arbeitssitzung abgehalten. Aus dem Bereich der Spätaussiedler haben die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, die Deutsche Jugend aus Russland und die Landsmannschaft der Wolgadeutschen je einen Vertreter in den Landesbeirat entsandt.

Der Beirat für Spätaussiedlerfragen beim Bundesminister des Innern, dem der Landesbeauftragte als Ländervertreter angehört, hat in diesem Jahr ebenfalls regelmäßig getagt. Themen waren u.a. das Wohnortzuweisungsgesetz, die IAB-Studie der Bundesanstalt für Arbeit und eine Studie über die Kriminalität von Spätaussiedlern.

In diesem Jahr hat in Mühlheim am Main eine „Woche der Spätaussiedler“ stattgefunden. Als Schirmherr hat der Landesbeauftragte den Verantwortlichen von Stadt und Kirche gedankt und darauf hingewiesen, dass in Mühlheim am Main gute Voraussetzungen geschaffen worden sind, um das Zusammenleben von Einheimischen und Spätaussiedlern zu verbessern.

Der Landesbeauftragte hat zusammen mit dem Visitator für die Seelsorge an den deutschen Katholiken aus den GUS-Staaten, Pfarrer Dr. Alexander Hoffmann, dem neuen Limburger Bischof Prof. Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst einen Antrittsbesuch abgestattet. Dabei wurde der Bischof um Unterstützung gebeten, dass sich die Katholische Kirche noch stärker und mit Verständnis für die Russlanddeutschen öffnet, was ein wichtiger Beitrag zur Integration wäre.

„Diese wenigen Beispiele aus meinem Arbeitsgebiet zeigen, dass die Integration der Spätaussiedler weiterhin eine hohe Priorität in der Landespolitik hat“, erklärte Rudolf Friedrich. Die Aussage „Heimatvertriebene und Spätaussiedler – eine Bereicherung für unser Land“ aus der Regierungserklärung von Ministerpräsident Koch von 1999 sei nach wie vor richtig. Die Spätaussiedler würden in das Land ihrer Vorfahren zurückkehren und hätten unsere Solidarität verdient.

Der Landesbeauftragte dankte allen an der Integration sarbeit Beteiligten und betonte, dass gerade das ehrenamtliche Mitwirken für eine schnelle und gelungene Eingliederung der Spätaussiedler von großer Bedeutung sei.

Rudolf Friedrich wünschte abschließend eine besinnliche Adventszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches, gesundes und friedvolles Jahr 2009.