Zuzug von Spätaussiedlern weiter auf niedrigem Niveau
"Der Zugang von Spätaussiedlern wird sich aller Voraussicht nach auch in den kommenden Jahren aufgrund der ebenfalls stark rückläufigen Antragszahlen auf Erteilung eines Aufnahmebescheides als Voraussetzung für die Aufnahme im Bundesgebiet weiter auf niedrigem Niveau bewegen", so Müller-Klepper. Beide versicherten, dass diese Entwicklung kein Anlass sei, bei den Integrationsanstrengungen nachzulassen. Die Landesregierung werde sich dabei auf die Unterstützung der Personen konzentrieren, die noch Integrationsdefizite haben. Insoweit liege der Schwerpunkt der Maßnahmen bei der nachholenden Integration.
Die Spätaussiedlerintegration habe in Hessen weiter hohe politische Priorität. Es habe sich bewährt, dass Hessen seit 1999 die Multiplikatorenprojekte der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und der Deutschen Jugend aus Russland fördere. Die durch die Multiplikatorenprojekte eingetretenen Erfolge stellten sich zwischenzeitlich auf allen Ebenen ein. Es sei richtig und erfolgreich gewesen, die Spätaussiedlerorganisationen bei den Integrationsmaßnahmen einzubinden.
Die Erfolge bei der Spätaussiedlerintegration würden auch durch die wissenschaftliche Untersuchung des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung bestätigt. Bei der Untersuchung "Ungenutzte Potentiale" habe Hessen überdurchschnittlich gut abgeschnitten. Die Studie komme zu dem Ergebnis, dass Spätaussiedler in puncto Integrationsbereitschaft - entgegen vielen Vorurteilen - den Spitzenplatz einnehmen. In der zweiten Generation nutzten sie geradezu vorbildlich ihre Bildungschancen. Hessen habe mit dem Betrieb der Fördereinrichtung für junge Zugewanderte in Hasselroth Meilensteine gesetzt. Dort können jugendliche Spätaussiedler ihre Hochschulzugangsberechtigung und den Hauptschulabschluss nachholen.
Die Staatssekretärin und die Landesbeauftragte appellierten an die in Hessen sesshaft gewordenen Spätaussiedler mit Integrationsdefiziten, durch Eigeninitiative den Integrationserfolg zu beschleunigen. Ohne ausreichende Deutschkenntnisse werde sich dieses Ziel nicht erreichen lassen. Deshalb sei es dringend notwendig, an den Integrationskursen und Sprachmaßnahmen, die vom Land, den Kommunen und Organisationen angeboten würden, teilzunehmen.