Jahreshauptversammlung der Kreisfrauenreferentinnen des Bundes der Vertriebenen und der Sudetendeutschen Landsmannschaft
„Dieses Grußwort bei der Jahreshauptversammlung der Kreisfrauenreferentinnen gibt mir Gelegenheit, meine Verbundenheit mit den Frauen in den Heimatvertriebenenorganisationen zu bekunden. Im Sinne dieser Verbundenheit bescheinige ich den Frauengruppen eine hervorragende Arbeit“, so die Landesbeauftragte. In diesem Zusammenhang ging sie auch auf die Mitarbeit im BdV-Frauenverband auf Bundesebene und im Hessischen Landesfrauenrat ein.
Die Rolle der Frau in der Familie habe sich während des Zweiten Weltkrieges und in der Nachkriegszeit entscheidend verändert. Bei Abwesenheit der Männer seien häufig die Frauen allein verantwortlich für die äußere und innere Stabilität der Familie gewesen. Für die Flüchtlingsfrauen bedeutete die Sicherung der äußeren Stabilität vorrangig, die Restfamilie während Flucht und Vertreibung zusammenzuhalten und zu schützen. In den folgenden Jahren galt es, die Neuorientierung und Ansiedlung in einem fremden Raum zu bewältigen. Bezogen auf die innere Stabilität der Familie hätten die Frauen traditionell als die Vermittlerinnen von Alltagskultur fungiert. „Die bewusste Kulturpflege in der Familie ist nach wie vor die Voraussetzung dafür, dass in unserer technisierten Welt die Werte der Heimat erhalten bleiben“, betonte Frau Ziegler-Raschdorf.
Die Landesbeauftragte ging in ihrem Grußwort auch auf den Fortbestand und die Förderung der Heimatmuseen in Hessen, die Diskussion um die Bundesstiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ und die Notwendigkeit von Zeitzeugen im Schulunterricht ein. Ein weiteres Thema war der 60. Jahrestag der Charta der deutschen Heimatvertrieben und der 60. Jahrestag der Wiesbadener Erklärung in diesem Jahr. Aktuell berichtete sie darüber, dass in Hessen beide Jahrestage anlässlich des landesweiten Tages der Heimat mit der Festrede des Ministerpräsidenten am 29. August 2010 im Biebricher Schloss begangen werden.
„Politisch aktiv, Kultur bewahrend und sozial tätig“, das seien die Kennzeichen der Frauengruppen der Heimatvertriebenenorganisationen. „Überzeugend geprägt wird diese Arbeit von Ihrer Landesfrauenreferentin Rosemarie Kretschmer, der ich für die gute Zusammenarbeit danke. Ich wünsche Ihnen als aktive Frauen vom Bund der Vertriebenen und der Sudetendeutschen Landsmannschaft weiterhin viel Mut und Kraft für ihr Engagement und danke allen für ihr segensreiches ehrenamtliches Wirken“, so die Landesbeauftragte zum Schluss der Jahreshauptversammlung.