Union der Vertriebenen - Landesverband Hessen

„Zentrum gegen Vertreibungen“ in Berlin wird endlich Wirklichkeit

Landesbeauftragter Friedrich sprach zum Tag der Heimat in Wiesbaden unter dem Motto „Erinnern und Verstehen“

Auf der Veranstaltung zum Tag der Heimat in Wiesbaden hat der Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Rudolf Friedrich, an den Deutschen Bundestag appelliert, den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Errichtung der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ zügig zu verabschieden. Friedrich sagte, dass schon viel zu lange diskutiert worden sei und es deshalb keine weitere Zeitverzögerung geben sollte. Die Bundesregierung hat am 3.9.2008 den gesetzgeberischen Weg eingeleitet. Damit sei der Arbeitstitel „Sichtbares Zeichen“ abgelöst worden. Friedrich legte Wert auf die Feststellung, dass damit die Aufgaben des Bundes der Vertriebenen und der Stiftung „Zentrum gegen Vertreibungen“ nicht erlöschen und die Stiftung weiter treibende Kraft bleiben müsse. Treibende Kraft sei aber auch das Land Hessen gewesen. Die Übernahme der Patenschaft über die Stiftung „Zentrum gegen Vertreibungen“ sei ein großer politischer Erfolg gewesen und habe bundesweit große Beachtung gefunden. „Ministerpräsident Roland Koch hat diese Grundsatzentscheidung zum ersten Mal beim letztjährigen Sudetendeutschen Tag in Augsburg vorgetragen und dem Projekt somit einen großen Schub gegeben“, so Rudolf Friedrich.

Unter Bezug auf das diesjährige Motto „Erinnern und Verstehen“ merkte der Landesbeauftragte an, dass die Erinnerung an das Schicksal der Vertreibung der Deutschen uns vor Augen führt, dass das bittere Schicksal der Vertreibung den Weg aus den Gräben der Geschichte hin zu Empathie und Gemeinsamkeit mit den östlichen Nachbarvölkern finden kann und muss. Ministerpräsident Roland Koch habe in seinem schriftlichen Grußwort zum bundesweiten Tag der Heimat 2008 in Berlin ausgeführt, „dass die Erinnerung die Voraussetzung für das Verstehen ist. Der Blick in die Vergangenheit kann dazu führen, dass wir die Zukunft besser gestalten. Nur wer seine Vergangenheit kennt und die Gegenwart wahrnimmt, kann hoffnungsvoll in die Zukunft blicken“.

Seit 1950, dem Jahr der Verkündung der „Charta der deutschen Heimatvertriebenen“ begehe der Bund der Vertriebenen den „Tag der Heimat“. Dies sei der Tag um ein Bekenntnis zur Freiheit, zum Recht, zum Selbstbestimmungsrecht und zum Recht auf Heimat abzugeben. „Der Bund der Vertriebenen und die Landsmannschaften haben in diesen Jahrzehnten Bedeutendes für Deutschland und für die Entwicklung in Europa geleistet“, stellte Friedrich fest.

Landesbeauftragter Rudolf Friedrich dankte zum Abschluss für das große Engagement zum Wohle der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler. „Viele von Ihnen, die Sie in den vergangenen Jahrzehnten die Vertriebenenarbeit geprägt haben, haben sich als Brückenbauer zu den östlichen Nachbarn verstanden. Sie haben sich mit aller Kraft für eine Aussöhnung und Verständigung eingesetzt, wofür ich Ihnen im Namen der Hessischen Landesregierung ausdrücklich danke“, so Rudolf Friedrich abschließend in seiner Festrede.

Foto: Nach der Festansprache: Landesbeauftragter Rudolf Friedrich mit der BdV-Kreisvorsitzenden Hannelore Adomat (links) und der stellvertretenden BdV-Kreisvorsitzenden Vera Maier (rechts). Weiter im Bild Natalie Molleker (zweite von links) und Valentina Molleker (Mitte), die für die musikalische Umrahmung sorgten.