Union der Vertriebenen - Landesverband Hessen

Tag der Heimat 2008 des BdV-Kreisverbandes Limburg-Weilburg in Villmar

Landesbeauftragter Friedrich dankte für die Unterstützung bei der Integration der Spätaussiedler

Beim Tag der Heimat 2008 des BdV-Kreisverbandes Limburg-Weilburg in Villmar unter dem Motto „Erinnern und Verstehen“ unterstrich der Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Rudolf Friedrich, in seiner Festansprache, dass sich Veranstaltungen zum Tag der Heimat nicht nur an die Vertriebenen und ihre Nachkommen richten, sondern auch an diejenigen, denen Flucht und Vertreibung erspart geblieben sind. Die Ost-, Sudeten- und Südostdeutschen hatten für den gemeinsam verlorenen Krieg ein außerordentliches Sonderopfer zu erbringen, ohne mehr oder weniger für den Krieg verantwortlich gewesen zu sein als ihre mittel- und westdeutschen Landsleute.
Bild: Landesbeauftragter Friedrich bei seiner Festansprache zum Tag der Heimat 2008 des BdV-Kreisverbandes Limburg-WeilburgBild: Landesbeauftragter Friedrich bei seiner Festansprache zum Tag der Heimat 2008 des BdV-Kreisverbandes Limburg-Weilburg
„Am heutigen Gedenktag sind die Menschen dazu aufgerufen, über ihre Heimat und ihre jeweils eigenen Wurzeln nachzudenken. Gerade in einer modernen, weltoffenen Gesellschaft ist es auch heute noch klug, den Heimatbegriff und die mit ihm verbundenen Inhalt in jedem Fall ernst zu nehmen und ihrer zu gedenken“, so der Landesbeauftragte. Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Völkern und Kulturen können es nur geben, wenn man tolerant und offen gegenüber seiner eigenen Kultur ist, sich also zu seiner Geschichte und seinen Wurzeln bekennt.



Bild: BdV-Kreisvorsitzender Josef Plahl (rechts) bedankt sich beim Landesbeauftragten für seine Rede

„Am heutigen Gedenktag sind die Menschen dazu aufgerufen, über ihre Heimat und ihre jeweils eigenen Wurzeln nachzudenken. Gerade in einer modernen, weltoffenen Gesellschaft ist es auch heute noch klug, den Heimatbegriff und die mit ihm verbundenen Inhalt in jedem Fall ernst zu nehmen und ihrer zu gedenken“, so der Landesbeauftragte. Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Völkern und Kulturen können es nur geben, wenn man tolerant und offen gegenüber seiner eigenen Kultur ist, sich also zu seiner Geschichte und seinen Wurzeln bekennt.

Friedrich lobte das umfangreiche gesellschaftliche Engagement der Heimatvertriebenen. Sie seien schon seit vielen Jahren Brückenbauer in ihre alte Heimat. Noch zu Zeiten des Eisernen Vorhangs hätten sie vertrauensvolle Kontakte nach Polen und oder in die ehemaligen Tschechoslowakische Republik aufgebaut. Sie hätten die Menschen getroffen, die heute in den Ortschaften und Städten leben, die sie einst verlassen mussten. Was dort auf zwischenmenschlicher und gesellschaftlicher Ebene an Freundschaften aufgebaut worden sei, war lange Zeit auf politischer Ebene undenkbar gewesen und sei auch heute noch richtungsweisend.

Der Landesbeauftragte ging auch auf die umfangreiche ehrenamtlich geleistete Arbeit in den Heimatstuben, Sammlungen, Archiven und kleinen Privatmuseen ein, die von den Vertriebenen selbst geschaffen wurden. Meist von der Herkunft der Initiatoren abhängig, zeigen sie beispielsweise schlesisches, ostpreußisches, pommersches, sudetendeutschen, siebenbürgisches oder überregionales Kulturgut aus den Heimat- und Herkunftsgebieten der Vertriebenen. Sie würden damit Aufgaben erfüllen, die nicht ohne Weiters von Museen, Archiven und Bibliotheken wahrgenommen werden können. „Ich habe es begrüßt, dass der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien diese Thematik voranbringt und neue Denkanstöße und Lösungsansätze erarbeitet wurden. Jede dieser Einrichtungen sollte so lange wie möglich an ihrem jeweiligen Ort im Rahmen der bisherigen Trägerschaft erhalten bleiben. Auf jeden Fall sollten die hessischen Exponate in Hessen bleiben“, forderte Friedrich.

Rudolf Friedrich ging auf die enge Zusammenarbeit sowohl der Heimatvertriebenenverbände als auch der Spätaussiedlerorganisationen mit der Landesregierung bei der Integration der Spätaussiedler ein. Die Hessische Landesregierung sei dankbar, dass man im Bund der Vertriebenen, der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, der Landsmannschaft der Wolgadeutschen und der Deutschen Jugend aus Russland großartige Partner und Multiplikatoren gefunden habe. „In diesem Zusammenhang danke ich insbesondere Franz Krotzky und Dr. Roland Wippler vom BdV-Kreisverband Limburg-Weilburg für ihre langjährige Integrationsarbeit mit Spätaussiedlern, wofür sie zu Recht den Integrationspreis der Hessischen Landesregierung erhalten haben“, betonte Friedrich.

Landesbeauftragter Rudolf Friedrich wies abschließend darauf hin, dass die Heimatvertriebenen beim „Tag der Heimat“ im Geiste der Versöhnung an ihr Schicksal und an ihre alte Heimat erinnern. Sie würden dies auch 60 Jahre danach nicht gefangen in der Vergangenheit, nicht rückwärtsgewandt, sondern mit dem Blick auf das Heute und Morgen tun. Ein solches Gedenken verbunden mit dem Willen zur Zukunftsgestaltung sei wichtig und aktuell.