"Aussiedler und Spätaussiedler sind eine Bereicherung für unser Land“
Der Besuch kam auf Einladung des Landesvorsitzenden der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, Johann Thießen, zustande und führte zunächst in die Räumlichkeiten des Vereins „ Wohngemeinschaft Liebe e.V.“. Hier stellte die Jugendleiterin des Vereins, Frau Violetta Pfeiffer, die Einrichtung und die Arbeit vor, bevor man in eine Diskussion mit Vereinsmitgliedern und Patienten des Rehabilitationszentrums einstieg. Der Landesbeauftragte nahm die Aktivitäten des Vereins mit Interesse zur Kenntnis und dankte den Vereinsmitgliedern für ihr großes Engagement bei der Behandlung von alkoholabhängigen jugendlichen Spätaussiedlern.
Bei einem Gespräch mit dem Vorstand des Sportvereins „ Hermannia 06 Kassel e.V.“ konnte Rudolf Friedrich neue Eindrücke bei der überaus erfolgreichen Integration von Spätaussiedlern in Kassel durch sportliche Aktivitäten gewinnen. Der Vereinsvorsitzende Gerd Langhammer berichtete über die sportlichen Erfolge der Aussiedler insbesondere in den Abteilungen Karate und Fußball und ging auf die aktuelle Situation des Vereins ein. Landesbeauftragter Friedrich stellte die Besonderheit des Vereins bei der Integration von Spätaussiedlern in Kassel heraus und nannte es sehr beachtlich, dass mehr als 50 % der Jugendlichen im Sportverein Spätaussiedler seien.
Rudolf Friedrich sprach bei der Diskussionsveranstaltung mit Spätaussiedlern davon, dass die Aussage von Ministerpräsident Roland Koch in der Regierungserklärung von 1999, dass Aussiedler und Spätaussiedler eine Bereicherung für unser Land sind, große Aufmerksamkeit gefunden habe. Ebenso die Aussage aus der Regierungserklärung von 2003, dass „ die vergangene Legislaturperiode auch davon geprägt war, dass wir die Leistungen der Spätaussiedler und Heimatvertriebenen wieder mit der angemessenen Anerkennung versehen haben“. Mit diesen Aussagen in den Regierungserklärungen sei die Verantwortung der Hessischen Landesregierung gegenüber Spätaussiedlern und Heimatvertriebenen öffentlich angesprochen worden, was es vorher nicht gegeben habe.
„ Diese Aussagen waren niemals Lippenbekenntnisse, sondern ein Schwerpunkt der Politik der Hessischen Landesregierung mit der Verankerung im konkreten politischen Handeln. Ich habe sehr oft mit Roland Koch über diese Dinge gesprochen und war immer wieder überrascht über seine Kenntnisse und sein Interesse“, so der Landesbeauftragte.
Friedrich stellte fest, dass die Landesregierung die Arbeit der Spätaussiedlerorganisationen schätzt und das Engagement auch zukünftig ideell und materiell unterstützen wird. „ Die Jahre 1999 bis 2008 waren sehr erfolgreiche Jahre für die Aussiedler und Spätaussiedler in Hessen. Alle die sich engagiert haben, bestätigen mir immer wieder, dass sich die Leistungen des Landes Hessen auf diesem Gebiet auch im Ländervergleich sehen lassen können“, so der Landesbeauftragte abschließend.