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26.01.2021, 12:23 Uhr
Stellungnahme der IDRH gGmbH (Interessengemeinschaft der Deutschen aus Russland in Hessen, ein Zusammenschluss der DJR - Hessen e.V. und LMDR-Hessen e.V.) zur Hauptamtlichkeit der Landesbeauftragten Margarete Ziegler-Raschdorf
Frankfurt am Main, 26. Januar 2021 - Die IDRH gGmbH begrüßt ausdrücklich die Ernennung von Margarete Ziegler-Raschdorf zur hauptamtlichen Landesbeauftragten der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler und verurteilt die respekt-und haltlosen Vorwürfe und Angriffe seitens der Opposition.
Seit ihrer Berufung zur Landesbeauftragten am 1. April 2009 vertritt Margarete Ziegler-Raschdorf im Ehrenamt mit großem persönlichem Einsatz unermüdlich und selbstlos die Interessen der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler in Hessen. Durch ihr Wirken können die Erinnerung an Flucht, Vertreibung und Deportation und deren leidvolle Folgen, die die Schicksale mehrerer Generationen geprägt haben, wachgehalten und das Gedanken- und Kulturgut der betroffenen Bevölkerungsgruppen bewahrt werden. Eine große Bandbreite weiterer Aufgaben, wie die Ausarbeitung und Durchführung der heimat-und verständigungspolitischen Maßnahmen Hand in Hand mit den Heimatvertriebenen und Spätaussiedlern, die Koordinierung der vom Land Hessen übernommenen Patenschaften, die Bearbeitung der Förderanträge, die Koordinierung der Projektarbeit, die Unterstützung der Spätaussiedler bei ihrer Aufnahme, Unterbringung, Eingliederung und Integration usw. werden von der Landesbeauftragten und ihrer Stabsstelle geleistet. Die Unterstellung, im Vertriebenen-und Spätaussiedlerbereich bestünde kein weiterer Handlungsbedarf, ist gegenstandslos und kann nur von Personen geäußert werden, die die Belange der Vertriebenen und Spätaussiedler nicht anerkennen und sich mit diesem Themengebiet niemals beschäftigt haben bzw. nicht beschäftigen wollen.

n Hessen leben rund 350.000 Spätaussiedler, die hier nach ihrer Übersiedlung eine neue Heimat gefunden haben. Nach wie vor und mit steigender Tendenz kommen weiterhin jährlich etwa 7.500 Spätaussiedler in die Bundesrepublik, davon circa 500 nach Hessen, die in Fragen der Rente, der Sprachförderung, Ausbildung, beruflichen Anerkennung, der gesellschaftlichen und politischen Bildung und der Familienzusammenführung beraten werden müssen. Auch die nachholende Integration der schon länger hier lebenden Deutschen aus Russland ist weiterhin eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe, welche versucht, die objektiv vorhandenen Probleme zu lösen wie zum Beispiel Altersarmut bei Spätaussiedlern, nicht anerkannte Hochschulabschlüsse aus den Herkunftsgebieten, fehlende politische und gesellschaftliche Integration, Anfälligkeit für feindselige Propaganda aus dem Herkunftsland und fremdenfeindliche Einflüsse, Überfremdung, Identitätsverlust, fehlende Kompetenzen, fehlende interkulturelle Öffnung, usw., damit die Russlanddeutschen gesellschaftlich nicht ins Abseits geraten. Der Bedarf der nachholenden Integration ist sehr groß und wird leider des Öfteren nicht erkannt und anerkannt. In der Person von Margarete Ziegler-Raschdorf haben Vertriebene und Spätaussiedler eine zuverlässige Ansprechpartnerin, eine Person ihres Vertrauens, die sich als Bindeglied zwischen Regierung und Verbänden sowie bei der Intensivierung der Integrationsarbeit für Spätaussiedler bewährt hat. Die Belange dieses Personenkreises liegen der Landesbeauftragten immer gleichermaßen am Herzen, ganz gleich, ob es die Anliegen der ganzen Bevölkerungsgruppe, einer Familie oder sogar einer einzelnen Person sind. Es ist ein immenser Aufwand an investierter Zeit, Arbeit und Kraft, der entsprechend entlohnt werden sollte. Das Hauptamt mit einer adäquaten Vergütung ist daher auch als Anerkennung der außerordentlichen Leistungen von Frau Ziegler-Raschdorf zu sehen und bedeutet gleichzeitig eine wichtige Stabilisierung und stärkere Institutionalisierung des gesamten Aufgabenbereiches.

Wir heben ausdrücklich die Notwendigkeit und Bedeutung einer hauptamtlichen Interessenvertreterin der Vertriebenen und Spätaussiedler in Hessen hervor. Gemeinsam haben wir schon einigeserreicht, aber uns steht noch viel Arbeit bevor.