Neuigkeiten
15.07.2019, 16:25 Uhr
70 Jahre BdV-Kreisverband Hochtaunus
Landesbeauftragte dankt den Mitgliedern für ihren Einsatz und ihre Treue
Bad Homburg/Ober-Erlenbach. Im Rahmen einer Festveranstaltung mit zahlreichen Ehrengästen und Mitgliedern beging derBdV-Hochtaunus das 70-jährige Bestehen seines Kreisverbandes. In der Erlenbachhalle in Bad Homburg/Ober-Erlenbach überbrachte die Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, herzliche Glückwünsche und Grüße der Hessischen Landesregierung.
Landesbeauftragte M. Ziegler-Raschdorf (Mitte, 6. von links) mit Ehrengästen und dem Vorsitzenden Frank Dittrich (links) sowie dem stellvertr. Vorsitzenden Gerd-Helmut Schäfer (rechts). (Fo

In ihrer Festrede erinnerte die Landesbeauftragte daran, dass im September 1948 aus 17 Ortsgruppen die BdV-Kreisgruppe Obertaunus gegründet wurde und im benachbarten Usinger Land im Jahr 1950 ebenfalls ein BdV-Kreisverband. Im Zuge der Zusammenlegung der Landkreise Obertaunus und Usingen im Jahr 1972 hätten sich auch die beiden Kreisgruppen zum BdV-Hochtaunus zusammengeschlossen. Die Heimatvertriebenen hätten es nicht leicht gehabt, sich an ihren Ankunftsorten neu einzurichten. In die Häuser der Einheimischen zwangseinquartiert, seien sie alles andere als willkommen gewesen. Im Jahr 1950 machten die 25.404 im heutigen Hochtaunuskreis aufgenommenen Heimatvertriebenen rund 15 Prozent der Bevölkerung aus. Diese gewaltige Zahl sei Anlass, auch im Rahmen des Jubiläums an die größte Vertreibung der Menschheitsgeschichte zu erinnern, denn das bleibe die Aufgabe – jetzt und in Zukunft.

„Im BdV-Kreisverband Hochtaunus haben viele nach dem Krieg dort aufgenommene Heimatvertriebene eine stützende Gemeinschaft gefunden und halten ihrem Verband schon über Jahrzehnte hinweg die Treue. Hier kommen sie zusammen, um sich gemeinsam des gleichen Schicksals zu erinnern, der verlorenen Heimat zu gedenken und deren Kultur weiterzupflegen“, hob Ziegler-Raschdorf hervor. Die im Landkreis Hochtaunus bis heute aktiven Landsmannschaften der Sudetendeutschen, der Pommern und Ostpreußen zeugten von den Haupt-Herkunftsgebieten der Heimatvertriebenen im Landkreis Hochtaunus – aber auch aus Schlesien seien Vertriebene hier angesiedelt worden. Später seien Aussiedler und Spätaussiedler aus Siebenbürgen und den Staaten der früheren Sowjetunion hinzugekommen. So gebe es heute hier zwei rege Kreisverbände der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und der Siebenbürger Sachsen. „Mit großer Anerkennung für ihren unermüdlichen Einsatz zum Wohle des Verbandes möchte ich meinen Dank dem Kreisverbandsvorsitzenden des Bundes der Vertriebenen Hochtaunus, Herrn Frank Dittrich und dem stellvertretenden Vorsitzenden, Herrn Gerd-Helmut Schäfer, aussprechen. Mein Dank gilt vor allem auch allen Mitgliedern, ohne die diese positive Entwicklung der letzten Jahrzehnte nicht möglich gewesen wäre“, so Margarete Ziegler-Raschdorf.

Die Landesbeauftragte erinnerte daran, dass Flucht und Vertreibung das Schicksal von 15 Millionen Männern, Frauen und Kindern in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts gewesen sei. Dieses millionenfache Vertreibungs-Geschehen mahne dazu, die Folgen, die mit einem übersteigerten Nationalismus verbunden seien, nie in Vergessenheit geraten zu lassen. Heute und künftig sei es darüber hinaus die Aufgabe, die demographische Umbruchsituation von der Erlebnisgeneration hin zur Generation der Nachgeborenen gemeinsam zu bewältigen. „Das Schicksal der vertriebenen Deutschen und ihre Lebensleistung sind Auftrag für uns alle und schmerzliches Erbe für die Zukunft. Für diesen Auftrag, das gesamtgesellschaftliche Bewusstsein für das Schicksal der Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler lebendig zu halten, sichere ich Ihnen auch weiterhin meine volle Unterstützung zu“, versprach die Landesbeauftragte.