Union der Vertriebenen Landesverband Hessen
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Neuigkeiten
09.06.2020, 16:21 Uhr
Arbeit für Heimatvertriebene und Spätaussiedler geht auch in schwierigen Zeiten weiter
Landesbeauftragte ermutigt Verbände und Landsmannschaften zu Förderprojekten, die digital möglich und umsetzbar sind
Wiesbaden, 09. Juni 2020 - Traditionell kommen die Heimatvertriebenen und Spätaussiedler im Lande Hessen im Rahmen des jährlich stattfindenden Hessentages zum „Tag der Vertriebenen“ zusammen.
Landesbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf und ihr Mitarbeiterstab stehen auch in diesen besonderen Zeiten – gemeinsam mit dem zuständigen Staatsminister Peter Beuth – im Hessischen Innenministerium mit Rat und Tat bereit.
In diesem Jahr war dieser Tag mit seinem großen Brauchtumsnachmittag des Bundes der Vertriebenen (BdV) in Bad Vilbel geplant. Die Kontaktbeschränkungen in der aktuellen Situation haben viele Pläne durchkreuzt. Wegen der Absage des Hessentages kann dieses Treffen, wie viele weitere Festveranstaltungen, in diesem Jahr leider nicht stattfinden.

Der „Tag der Vertriebenen“ ist bis heute fester Bestandteil des einwöchigen Landesfestes. „Auch in diesem Jahr hätten wir uns wieder auf die persönliche Begegnung und ein buntes, abwechslungsreiches Programm der Tanz- und Musikgruppen der Vertriebenen- und Spätaussiedlerverbände beim Brauchtumsnachmittag gefreut – all dies ist in diesem Jahr leider nicht möglich“, bedauert die Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf. Auch ihre sonst übliche öffentliche Sprechstunde auf dem Hessentag kann nicht wie gewohnt stattfinden. Wie die Landesbeauftragte mit Nachdruck versichert, ist sie und das Mitarbeiterteam ihrer Stabsstelle gleichwohl aktiv und steht selbstverständlich auch unter schwierigen Bedingungen für die Anliegen der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler bereit. Die Landesbeauftragte betont: „Auch wenn die letzten Wochen der Covid-19-Pandemie das öffentliche Leben zum Stillstand gebracht haben, geht die Arbeit in meiner Stabsstelle sowohl im Home-Office als auch in gewohnter Büroarbeit weiter.“

So habe es inzwischen auch wieder erste Gesprächstermine unter Einhaltung des Abstands- und Hygienegebots gegeben, unter anderem mit dem BdV - Landesverband Hessen zum Thema „Ist-Stand der Heimatsammlungen/-stuben in Hessen“ sowie Möglichkeiten zur Bewahrung des Bestandes und der Gewährung der öffentlichen Zugänglichkeit. Die Sicherung und Virtualisierung der Heimatsammlungen sei ebenfalls Thema einer Tagung mit Video-Konferenz der Landesbeauftragten und ihrer Länderkollegen bei der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen in Bonn gewesen.

Größere Veranstaltungen, Landesverbandstage, Gedenkfeiern müssten jedoch in diesem Jahr wegen der Kontaktbeschränkungen bis auf Weiteres abgesagt werden. Das Jahr 2020 sei ein besonderes Gedenkjahr und hätte ein Jahr der Begegnung, der gemeinsamen Erinnerung und des Ausblicks in die Zukunft werden sollen. Dies betreffe das Gedenken an „75 Jahre Flucht und Vertreibung“, an „70 Jahre Wiesbadener Abkommen“ und die Feier zum 70. Jahrestag der Unterzeichnung der „Charta der deutschen Heimatvertriebenen“. Der hessische Landesverband der Landsmannschaft Schlesien begehe in diesem Jahr den 70. Jahrestag seiner Gründung und die Patenschaft des Landes Hessen über die Landsmannschaft Weichsel-Warthe bestehe seit nunmehr 30 Jahren. „Auch zu diesen Ereignissen waren Veranstaltungen vorgesehen, um diese Jubiläen angemessen zu begehen. Leider müssen auch diese Termine verschoben werden oder womöglich ganz entfallen. Um die Anlässe unter den gegebenen Umständen in angemessener Weise zu würdigen, ermutige ich dazu, entsprechende Festschriften und Chroniken mit den besonderen Bezügen zu Hessen, vielleicht auch Lieder- und Geschichtenbücher zu veröffentlichen, welche von Seiten der Stabsstelle gefördert werden können“, erklärt die Landesbeauftragte.

Neue digitale Möglichkeiten erlauben es, Veranstaltungen auch virtuell durchzuführen. Der „Virtuelle Heimattag“ der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl, der am Pfingstwochenende stattgefunden hat, ist dafür ein beeindruckendes Beispiel. Normalerweise treffen sich die Siebenbürger Sachsen an Pfingsten in ihrer Partnerstadt Dinkelsbühl in Bayern. In diesem Jahr wurde das Heimattreffen kurzerhand ins Internet verlegt, was großen Zuspruch gefunden hat. Das beweist, dass sich unsere Verbände nicht entmutigen lassen, neue Wege suchen und Kontakt und Austausch online anbieten. „Wir müssen kreativ sein in diesen schwierigen Zeiten und andere Formen des Gedenkens entwickeln. In diesem Sinne eröffnet die Digitalisierung neue Möglichkeiten der Partizipation, des Erinnerns und Gedenkens. So lädt zum Beispiel der BdV -   Hessen zu einer virtuellen Ausstellung ein. Ich bin sehr froh und dankbar, wenn in Zeiten des Corona-Virus solche Lösungen gefunden und genutzt werden. Bei der Beratung über Fördermöglichkeiten steht meine Stabsstelle gerne bereit. Nutzen wir die Möglichkeiten, die sich eröffnen. Natürlich geht trotz alledem nichts über die Momente der persönlichen Begegnung! So freuen wir uns alle schon jetzt auf ein Wiedersehen mit Gespräch und Austausch bei entsprechender Gelegenheit “, so Margarete Ziegler-Raschdorf abschließend.